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Jugendguides erhalten Zertifikate


Erste Reutlinger Jugendguides erhalten ihre Zertifikate

Am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, fand die Zertfikatsübergabe an die diesjährigen Jugendguides sowie die Verleihung des Lilly-Zapf-Jugendpreises aufgrund der Corona-Pandemie digital statt. Insgesamt waren 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer virtuell anwesend als 25 Jugendguides, davon vier Jugendguides aus dem Landkreis Reutlingen, nach ihrer Qualifizierung im Umfang von 40 Stunden ihre Zertifikate digital überreicht bekamen.
Die nächste Qualifizierungsrunde startet bereits im Mai. Der Landkreis Reutlingen ist auch dieses Jahr wieder dabei: Bewerbungen mit einem halbseitigen Motivationsschreiben und einem kurzen Lebenslauf können bis zum 23. April per Mail an jugendguides(at)kreis-reutlingen.de eingereicht werden.

Online-Qualifizierung


Bei der Verantsaltung würdigte Professor Wolfgang Sannwald das Engagement der 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Landkreisen Tübingen und Reutlingen, die im Jahr 2020 außerschulisch in mindestens 40 Stunden die Qualifizierung zu Jugendguides erfolgreich abgeschlossen haben. Die Veranstaltung fand, wie nahezu die komplette Qualifizierung, online statt.
Im Mai letzten Jahres startete mit einem Kennenlernen untereinander die Qualifizierung 2020. Bei einer dreitägigen virtuellen Auftaktveranstaltung wurden die Jugendlichen und junge Erwachsenen in die digitalen Methoden der Wissensvermittlung von erinnerungskulturellen Inhalten eingeführt und stiegen mit fünf Stationen auch inhaltlich in die Qualifizierung ein.
In diesem Rahmen entstanden verschiedene Videos und Podcasts - so auch ein Podcast über die jüdische Reutlinger Familie Maier, an deren Schicksal Stolpersteine in der Kaiserstraße erinnern. Während die Kinder Hannelore und Gerhard Maier nach England fliehen konnte, überlebten die Eltern Adolf und Babette den Holocaust nicht: Adolf Maier nahm sich aufgrund der Schikane der Nationalsozialisen das Leben und Babette Maier wurde über mehrere Stationen nach Auschwitz deportiert. Wie es dazu kam, erfährt man in dem Podcast der beiden Jugendguides Manuel Zabka und Franziska Gaibler, der inzwischen auf der Kulturplattform des Landkreises Reutlingen unter www.kultur-machen.de/familie-maier zugänglich ist.
Im Sommer konnten schließlich neben einem methodischen Workshop auch Stadtrundgänge in der Region sowie die rund 50 Kilometer lange Radtour des Erinnerns in Präsenz stattfinden, ein Geschichtspfad zum Nationalsozialismus, der beginnend am Bahnhof Pfäffingen über Baisingen nach Rottenburg führt und dieses Jahr offiziell eingeweiht wurde. Gegen Endes des Jahres 2020 wurde die Ausbildung der Jugendguides wieder in den virtuellen Raum verlegt: Onlineseminare unter anderem mit dem Thema „Antisemitismus heute“, die Juryentscheidung für die Verleihung des Lilly-Zapf-Jugendpreises und schließlich die Zertifizierung der 25 Jugendguides rundeten die diesjährige Qualifizierung ab.

Ausschnitt aus dem Podcast: Foto der Familie Maier, Bildnachweis: Stadtarchiv Reutlingen, NL Maier, Familienalbum


Jugendguides informieren über NS-Verbrechen vor Ort

 
Mit der Zerfikatsübergabe ist die Qualifizierung offiziell abgeschlossen und die Jugendguides können beispielsweise bei Rundgängen oder an Gedenkorten eingesetzt werden, um Gruppen über die NS-Verbrechen vor Ort zu informieren. Dabei setzen sie aktiv das Gelernte um, beteiligen sich so an der erinnerungskulturellen Diskussion und können ihre Haltung, die sie sich im Verlauf der Qualifizierung angeeignet haben, methodisch vermitteln.
Am gleichen Abend fand auch die Verleihung des Lilly-Zapf-Jugendpreises statt. Eine Jury aus Jugendgemeinderäten der Universitätsstadt Tübingen und der Stadt Rottenburg am Neckar sowie Jugendguides hat die diesjährigen Preisträger des Lilli-Zapf-Jugendpreises 2021 ermittelt und an drei Initiativen für Courage und Engagement für die Erinnerungskultur verliehen. Dabei lag der Augenmerk nicht wie sonst auf erinnerungskulturellen Projekten von Jugendlichen für Jugendliche, sondern aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Absagen von Präsenzveranstaltungen auf digitalen Formaten.


Start der nächsten Qualifizierungsrunde im Mai


Der Landkreis Reutlingen, der im Jahr 2020 erstmals in Kooperation mit dem Landkreis Tübingen Jugendliche und junge Erwachsene zu Jugendguides ausgebildet hat, wird auch in diesem Jahr wieder an der Qualifizierung teilnehmen. Bewerbungsschluss ist der 23. April 2021. Weitere Informationen erhalten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Regionalmanagerin Kultur Antje Kochendörfer per Mail unter jugendguides(at)kreis-reutlingen.de oder auf www.kultur-machen.de/Jugendguides.